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Was wird es bringen?
Der eingefleischte Mac-User testet ein Ultrabook.

15. Juli 2012

Ultrabook statt Macbook? Ein Testtagebuch – Teil 1

Das ist ja recht schick, was da von UPS gebracht wird. Im Rahmen einer Testaktion ist mir ein Ultrabook XPS13 von Dell quasi auf den Schreibtisch geflattert. Das ist spannend, weil ich schon vor Jahren der Windows-Welt abgeschworen hatte. Mein zwei Jahre altes Macbook Pro (15 Zoll, Mitte 2010) wird mir deshalb bei diesem Test immer für den Vergleich dienen.

Das Auspacken eines Rechners hat nichts mehr mit dem zu tun, was da früher in der PC-Welt übel bzw. üblich war: Jetzt gibt es schicke, schwarze Kartons und das Gerät in Folie verpackt – ganz wie bei Apple. Nur ist dort alles weiß. Mit solchen Verpackungen wird nun auch bei einem Windows-NotebookUltrabook das Auspacken zu einem kleinen Erlebnis.

Der erste Eindruck wird auch nach dem Auspacken nicht geschmälert. Die Oberflächen des Ultrabooks schmeicheln den Fingern. Das Aluminium des Deckel ist glatter als bei meinem Macbook Pro. Die Kanten sind sauber angliert, wie man das bei einem hochwertigen Schweizer Uhrwerk nennen würde.

DELL Ultrabook in der
Verpackung

DELL Ultrabook
ausgepackt

DELL Ultrabook und
Netzteil in den Verpackungen

So leicht wie ein Macbook Air :-) ist das Dell Ultrabook XPS13.

Nicht einmal eineinhalb Kilo bringt der Rechner auf die Waage. Genauer gesagt sind es 1,35 kg. Das klingt nach mehr Mobilität, denn das große Macbook Pro wiegt mit Festplatte, den großen Akkus und dem großen Aluminiumgehäuse ungefähr doppelt soviel. Ein Macbook Air wäre beim Gewicht wieder gleichauf mit dem Ultrabook – und da zeigt sich, wohin Intel mit dem Ultrabook-Formfaktor zielt.

Die Gehäuseunterseite aus kohlefaserverstärktem Kunststoff ist griffig und wirkt sehr kratzfest und dauerhaft. Allerdings stört ein kleiner Pickel im Kunststoff den guten Eindruck. Statt kleiner Antirutsch-Punkte sind zwei Gummileisten angebracht. Das ist solide.

Was mich umwirft, ist die Einschaltzeit. Vom Macbook her kenne ich die Akku-Anzeige, die beim Ultrabook an der rechten Seite angebracht ist. Also lege ich das Netzteil bereit und klappe den Deckel auf. Der sitzt angenehm stramm. Da klappert nichts. Ich drücke also den Einschaltknopf links oben auf der Tastatur und will noch schnell am Mac was machen, doch da ist der Anmeldebildschirm bereits da und schon wieder fort, weil zunächst nur der Admin-Account ohne Passwort vergeben ist – ich bin im Windows 7 angemeldet. Keine zehn Sekunden hat das gedauert, weil das Betriebssystem von einer SSD (Solid-State-Disk) viel schneller geladen wird. Natürlich richte ich gleich einen Benutzer ein und vergebe ein Admin-Passwort. Das geht mit dem fertig installierten Windows 7 so einfach wie beim Mac.

Doch noch einmal: Das Ultrabook bootet so schnell, dass es nicht lohnt, den Blick woanders hin zu lenken. Die versprochenen 8 Sekunden werden eingehalten, wie es sich auch beim späteren Nachzählen immer wieder bestätigt.

Seitenansicht DELL
Ultrabook

Frontansicht DELL
Ultrabook aufgeklappt

Bildschirmansicht DELL
Ultrabook

Das Testgerät: Dell Ultrabook XPS 13 (L321X), 4 GB RAM, 64-Bit-Windows 7, Intel Core i5 mit 1,6 GHz (zwei Prozessorkerne), interne Grafik Intel HD 3000 mit 1,5 GB RAM, glänzendes Display mit 1330 x 768 Pixel auf 13 Zoll, 99 GB SSD als Massenspeicher. (Das Gerät wurde von Dell im Rahmen einer Testaktion kostenlos zur Verfügung gestellt.)

Schnell ist das Windows 7 personalisiert, und ich mache mich an die Netzanbindung. Da keine Ethernet-Buchse vorhanden ist, aktiviere ich das WLAN und finde schnell mein Netzwerk. Das war einfach.

Weil auf Ultrabook zunächst einmal alles installiert ist und es deshalb nichts zu installieren oder konfigurieren gibt, teste ich die Tastatur. Die ist verblüffend gut. Die Tasten sind nicht zu glatt. Meine Texte haben fast keine Tippfehler. Das spricht für ein optimal auf meine Finger – oder auf meine sonst benutzten Apple-Tastaturen – zugeschnittenes Tastaturlayout. 20,5 cm von A bis Ä und gleichmäßige Lücken von 3 mm. Das sind genau die Maße des Apple Extended Keyboards, das ich sonst benutze. Die Tastatur macht einen wirklich sehr guten Eindruck, auch wenn sie etwas lauter klappert als die Apple-Tastaturen. Sehr schön sind die beleuchteten Tasten. Die Tastaturbeleuchtung hat zwei Helligkeitsstufen. Beim Macbook Pro sind das mehr. Es wird sich zeigen, ob das beim Arbeiten in einer dunkleren Umgebung stören wird. In jedem Fall ist es die beste Windows-Notebook-Tastatur, die ich bisher wahrgenommen habe.

Verwirrend ist hingegen das Touchpad. Das ist relativ groß (wenn auch kleiner, als das vom Macbook), aber furchtbar empfindlich. Zwar lässt sich einstellen, dass die versehentlich aufgelegten Handballen ausgefiltert werden, aber schon ein leichtes Verweilen mit dem Finger über dem Touchpad wird als Mausklick interpretiert. Dadurch wird schnell mal eine Option ausgewählt, ein Fenster geschlossen oder ein Befehl ausgelöst, auch wenn man gerade noch überlegt.

Weil der (leider glänzende) Bildschirm auch draußen genügend Licht für eine gute Erkennbarkeit bei Office-Anwendungen liefert, werde ich das Ultrabook in den kommenden Wochen auch unterwegs einsetzen.

Fortsetzung folgt.

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